Mittwoch, 19. Oktober 2011

Das ist wirklich jeck

Ich weiß gerade nicht, ob es ein Flop oder ein Highlight ist, was ich da gerade in unserer Wochenzeitung lese. Auf jeden Fall habe ich herzlich gelacht. Die Zeitung titelt: "Das Ende der reinen Männerwirtschaft! - Euskirchener Karneval öffnet sich für Frauen / Prinzenpaar, Prinzessin und Dreigestirn sind kein Tabu mehr". Ja, selbst eine Prinzessin dürfe es inzwischen geben.

Die große Frage, die sich Außenstehende stellen: Warum ist es plötzlich nicht mehr zwingend notwendig das Amt der Euskirchener Tollität, wie viele Jahrzehnte bisher ja auch, von einem männlichen Prinzen besetzen zu lassen?
Die Antwort ist ganz einfach: Inzwischen ist es Mitte Oktober und die Stadt Euskirchen hat bisher keinen Mann auftreiben können, der sich bereit erklärt hat vom 11.11. bis Aschermittwoch das Zepter über die Euskirchener Narren zu schwingen.

Noch vor einem Jahr, als das Amt der Euskirchener Tollität auch bis in den Spätsommer hinein vakant war, sich aber in letzter Minute noch ein Prinz gefunden hatte, hat ein Freund meiner Familie, der seit Jahrzehnten im Euskirchener Karneval ein hohes Tier ist, noch bei der Taufe meines Großcousins vollmundig erklärt: "Die wäde noch ene finge, dä dat määt. Die wulle kein Frau als Prinz. Dat wird et bei uns net jävve. Die Lück, die jet zo saare han, sin da eindeutisch jejen." (Zu deutsch: Die werden noch einen finden, der das macht. Die wollen keine Frau als Prinz. Das wird es im Euskirchener Karneval nicht geben. Da sind die Leute, die was zu sagen haben eindeutig dagegen.)

Sein Wort in Gottes Gehörgang. Jetzt wo plötzlich, im wahrsten Sinne des Wortes, Not am Mann ist, haben es sich die Obernarren unserer Stadt dann doch anders überlegt. Denn jetzt ist es uns Frauen erlaubt die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Typisch Fastelovend!

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